Netzwerk Suizidprävention
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Für junge Menschen in und um Hannover
Suizid ist eine der häufigsten Todesursachen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Zeit des Erwachsenwerdens ist für viele von Leistungsdruck, Unsicherheit und sozialen Herausforderungen geprägt. Wenn sich Hoffnungslosigkeit breitmacht, fehlt oft die Kraft, selbst Hilfe zu suchen. Umso wichtiger sind Angebote, die rechtzeitig ansetzen, bevor eine Krise lebensbedrohlich wird.
Genau hier setzt das Netzwerk Suizidprävention in und um Hannover an. Es vereint Fachleute aus den Bereichen Psychiatrie, Schule, Jugendhilfe, Beratungsstellen und ehrenamtlichen Initiativen, die ein gemeinsames Ziel verbindet: sie wollen jungen Menschen Mut machen, ihnen Wege aus der Krise aufzeigen und ihnen frühzeitig Zugang zu professioneller Hilfe eröffnen.

Ein zentrales Instrument ist der Hey Life Workshop, der ursprünglich in Dresden entwickelt wurde und inzwischen erfolgreich in der Region Hannover umgesetzt wird. Das, speziell für Schülerinnen und Schüler, konzipierte Workshop-Programm vermittelt Wissen über psychische Gesundheit, Warnsignale bei Suizidgefahr und konkrete Handlungsmöglichkeiten in altersgerechter Form. Die Besonderheit: Die Workshops werden von geschulten Studierenden durchgeführt. Durch die Alters-nähe entsteht Vertrauen, Hemmschwellen werden gesenkt und der Austausch wird authentischer. Die Jugendlichen erleben, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind und dass Hilfe in Reichweite ist.
Im vergangenen Jahr konnten bereits mehrere Schulen in Hannover und Umgebung erreicht werden. Hunderte von Jugendlichen haben in einem geschützten Rahmen gelernt, über ihre Sorgen zu sprechen, Hilfsangebote kennenzulernen und füreinander aufmerksam zu sein. Die zahlreichen Rückmeldungen zeigen, wie wertvoll dieser Ansatz ist – sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrkräfte und Eltern, die sich oft unsicher fühlen, wie sie mit Krisensituationen umgehen sollen.
Das Netzwerk arbeitet nicht isoliert, sondern versteht sich als Brücke zwischen bestehenden Hilfesystemen. Es verknüpft Beratungsstellen für junge Menschen und Familien, Schulpsychologie, das Winnicott-Institut, schulische Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sowie die Psychiatrie miteinander. So entsteht ein stabiles Sicherheitsnetz, das Betroffene auffängt, anstatt sie allein zu lassen.
Damit dieses Engagement weiterwachsen kann, ist das Netzwerk auf Unterstützung angewiesen. Spendengelder ermöglichen unter anderem die Durchführung weiterer Workshops, die Ausbildung von Studieren-den als Multiplikator:innen sowie die Entwicklung von Informationsmaterialien für Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte. Jeder Beitrag hilft dabei, Barrieren abzubauen und präventive Arbeit dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht wird: in die Klassenzimmer.
Die Erfahrung zeigt: Prävention rettet Leben. Jeder Workshop, jedes Gespräch und jede aufmerksame Reaktion kann der entscheidende Schritt sein, um eine Krise zu überwinden. Das Netzwerk Suizidprävention in und um Hannover leistet dazu einen unverzichtbaren Beitrag – und mit gemeinsamer Unterstützung können noch mehr junge Menschen erreicht werden.
Mehr unter www.suizidpraevention-hannover.de